Lichtpausen
Klang und Stimme der Nacht
Dieses Projekt entsteht aus der Zusammenarbeit mit dem Musiker und Schriftsteller Thomas Zwerina. Lichtpausen setzt bei den unbeobachteten Momenten des Lebens an, in denen die Scheinwerfer einer tendenziellen Beleuchtungstotale herabgeblendet sind, und lässt im Gegensatz dazu die Bilder im Kopf der Zuhörer erscheinen. Lichtpausen wandert auf der Grenzlinie zwischen Tag und Nacht, Licht und Dunkel.Live aufgeführte Geräuschinventionen, die ohne Text auskommen, bilden einen Pfeiler des Programms. Beide Künstler lieben insbesondere die Erkundung ungewöhnlicher Klangdimensionen: Alles, was man sieht, kann auch zum Klingen gebracht werden. Ja selbst Unsichtbarem, wie der Luft, kann man Töne entlocken. So entstehen Klanginventionen mit eigenem Charakter, die Alltags- und Naturgegenstände wie Plastikfolie oder Mohnkapseln in den Focus einer ungewohnten Erhörung rücken. Zu nennen ist hier stonerag, eine Auftragskomposition für das Ruhrmuseum Essen für die Ausstellung Der Klang der Steine, ein Stück für Flügel und fünf bis sieben Backsteine in drei Sätzen.
Zum anderen ist die Rezitation eigener Lyrik und Kurzprosa eingebettet in Saerbergs virtuoses und tonmalerisches Gitarrenspiel und Zwerinas sensibel-impressionistischen Klang auf dem Flügel. Text und Musik sind hier gleichberechtigte Ausdrucksformen, deren Zusammenklang erst den eigenständigen Charakter ihrer Kompositionen ausmacht.